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Samstag, 24. Oktober 2009

Sprachschule ade... Wie geht's weiter?

Die letzte Schulwoche begann mit einem Lehrerwechsel. "Victoria" sollte von "Juan Manuel" die Aufgabe erben uns mit Spanischwissen zu bombardieren. Nachdem die ersten beiden Wochen eher von ausschweifenden Frage- und Antwortsessions geprägt waren, gings mit "Victoria" für unsere letzte Woche noch mal richtig ans Eingemachte: Kurze und schmerzlose Repetition des Stoffes der letzten Wochen und dann los mit Grammatik! Wer, wie wir, während der Schulzeit die Umstellung vom "Tunwörtli" zum "Verb" und vom "Wiewörtli" zum "Adjektiv" verschlafen hat, wurde so richtig gefordert. Da kann's schon vorkommen, dass man vor lauter Präpositionen, Verben, Adjektiven und Substantiven die Buchstaben nicht mehr sieht. Wenn dann die Wortkategorien auch noch in einer fremden Sprache auftauchen, darf man getrost davon sprechen, dass die Verwirrung komplett ist (OK, zugegeben, die spanischen Bezeichnungen sind den unseren sehr ähnlich, aber trotzdem...). Da wünscht man sich dann ganz still und leise, man hätte doch während der obligatorischen Schulzeit etwas besser aufgepasst...

Trotzdem überstanden wir auch die letzte Woche und das damit verbundene Grammatik-Bombardement. Und durften uns beim freitäglichen "Entrega de diplomas" (salopp übersetzt Diplomübergabe) mit unserer am Vorabend "zusammengebrünzelten" Abschlussrede (die jeder Schüler beim Beenden der Schule hinter sich bringen muss) in den Mittelpunkt des Geschehens stellen. Das anwesende Publikum war übrigens mit Gratishamburgern geködert worden der Veranstaltung beizuwohnen ;-)...

Zum erfolgreichen Abschliessen unserer Spanisch-Ausbildung hat evtl. auch der Kinobesuch am Donnerstag beigetragen. Wir hatten uns eigentlich schon lange vorgenommen uns einen Spanisch gesprochenen Film im Kino anzuschauen. Die Idee war: Film Spanisch gesprochen, aber Englisch untertitelt, damit im Zweifelsfall noch eine zweite Möglichkeit zum Verstehen der Handlung vorhanden ist. Ausserdem sucht man sich normalerweise einen Film aus, der ein gewisses Interesse weckt... Soweit die Idee... Das um diese Tageszeit (kurz nach Mittag) im ausgewählten Kinokomplex angebotene Programm liess für unsere ursprüngliche Idee wenig Handlungsspielraum. Schlussendlich entschieden wir uns für "Boogie, el aceitoso", was frei übersetzt "Boogie der fettige/ölige" bedeutet. Auch ein abgebrühter europäischer Kinogänger wird sich jetzt vermutlich fragen: Boogie wer?? Nie gehört. Genau so ging's uns auch, aber da es sich um einen Spanisch gesprochenen Animationsfilm (sind ja häufig für Kinder und daher tendenziell auch sprachlich eher einfacher zu verstehen) handelte und nicht um einen Hollywood-Blockbuster mit spanischen Untertiteln, gingen wir das Risiko ein.
Also flugs an der Kasse angestanden (man kann sich vorstellen, dass die Warteschlange um diese Tageszeit im Kino ihren Namen nicht verdient) und zwei "Boletos" (spanisch für Tickets) bestellt. Auf die Bemerkung des Schaltertypen, dass der Film dann aber Spanisch gesprochen sei (auf Spanisch natürlich), wussten wir mit stolzem Kopfnicken und "si, si" zu antworten. Der Typ scheint sich anschliessend seine Sache gedacht zu haben, denn auf seine Nachfrage ob uns seine ausgewählten Plätze recht wären, konnten wir nur mit einem "No entiendo!" (was so viel bedeutet wie: "Ich verstehe nicht!") antworten. Trotzdem reagierten wir auch auf seine zweite Bemerkung, der Film sei dann aber schon auf Spanisch, nur mit energischem Kopfnicken. Er merkte wohl, dass wir uns nicht von unserem Glück abhalten lassen würden und verkaufte uns die Kinotickets (vermutlich um eine Anektote für's nächste Betriebsfest reicher).
Bereits in den ersten 5 Minuten des Films wurde klar, dass höchstens 75 Prozent des Kinopublikums mit einer positiven Meinung das Lichtspieltheater verlassen würden. Uns eingeschlossen hatten gerade mal 4 Personen den Weg in Kinosaal Nummer 4 gefunden und Curry's Abneigung gegenüber Filmen wie "Sin City" wurde doch arg strapaziert, da es sich genau um eine solche Comic-Verfilmung handelte. Wenigstens waren die, zugegeben wenigen, Dialoge recht langsam und deutlich gesprochen, so dass man dem, eher dünnen, Handlungsfaden einigermassen folgen konnte.
Fazit: Ein Erlebnis. Wenngleich nur zu 50% befriedigend.

Neben all den mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen unsere Spanischkenntnisse zu verbessern, war die vergangene Woche auch von Planungsaktivitäten für die Zeit nach Buenos Aires geprägt. Der Besuch der Wasserfälle von "Iguazu" im Norden von Argentinien war bereits beschlossene Sache, offen war allerdings noch wie dieses Unterfangen auszuführen sei. Im Reisebüro "Say Hueque" fanden wir eine kompetente und ausserordentlich freundliche Anlaufstelle (Reiseführer sei Dank). Durch den Entscheid, den Ausflug über ein Reisebüro zu buchen und nicht selber zusammenzupuzzeln, würde sich der Preis etwas erhöhen, das war uns klar, anderes wurde uns erst später bewusst...

Am Sonntag, 25. Oktober solls um 19 Uhr im Busbahnhof "Retiro" losgehen. Die Busreise dauert 16 Stunden (in Südamerika fast ein Katzensprung) und bringt uns nach "Puerto Iguazu", quasi unserem Basislager in der Nähe der Wasserfälle. Ein Tag Besuch der argentinischen Seite der Wasserfälle und ein halber Tag Besuch der brasilianischen Seite der Wasserfälle. Unterkunft in einem Doppelzimmer im Hostel für zwei Nächte (angeblich eines von Südamerika's besten Hostels, in einem ehemaligen Casino) mit Halbpension. Die Rückreise nach Buenos Aires dann wieder im Bus für 16 Stunden.
Der Preis, den wir im Reisebüro für diesen Ausflug hinblätterten, kam uns erst auf den zweiten Blick spanisch vor. Beim Durchsehen der Unterlagen fiel uns der Preis auf dem Busticket als verdächtig hoch auf. Da war eine Fahrtrichtung beinahe gleich teuer, wie die Preise, welche wir von anderen Mitschülern für Hin- und Rückfahrt gehört hatten. Verdächtig, verdächtig... Unsere Nachforschungen ergaben aber schlussendlich, dass bei unserer Buchung alles mit rechten Dingen zu und her gegangen war. Das Problem lag schlicht und einfach in der gebuchten Sitzklasse. "Super Cama", der Sitz lässt sich quasi zu einem Bett umbauen (ähnlich der First Class im Flugzeug), kostet halt etwas mehr als die "Holzklasse" mit normalen Langstreckenbussitzen (ähnlich der Economy Class im Flugi)...
Für unsere Reisekasse wäre die Budgetvariante sicherlich bekömmlicher gewesen, aber was solls! Wir werden einfach die inbegriffenen Getränke, Mahlzeiten und das Unterhaltungsangebot, sprich Kinofilme, geniessen und (hoffentlich) wunderbar ausgeruht in "Puerto Iguazu" ankommen (über die Reisekasse machen wir uns dann später Gedanken :-)).

Nach dem Ausflug in den Norden solls dann anschliessend in die andere Richtung nach "Patagonien" weiter gehen. In unserer ursprünglichen Planung war dafür zwar keine Zeit vorgesehen, aber Pläne sind ja bekanntlich dafür da geändert zu werden. An der Ostküste entlang solls via "Puerto Madryn" nach "El Calafate" zu den berühmten Gletschern im Süden Argentiniens gehen. Um diese Jahreszeit sei's zwar noch recht kühl da unten, aber dafür führt vielleicht der Touristen-Strom noch kein Hochwasser. Wir werden sehen...

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