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Sonntag, 20. September 2009

Die Supertubes und keine Internet-Cafes

Nach kurzer Zeit unterwegs im Addo Elephant National Park stellte sich die Frage, warum dieser Park eigentlich den grauen Dickhäuter im Namen trägt. Bisher hatte sich ein mikriger Elefant blicken lassen und dieser hatte sich erst noch hinter Büschen versteckt (was man ihm, wenn man's recht bedenkt auch nicht verübeln kann, der Park war etwas besser besucht als noch der Krüger Nationalpark). Warzenschweine waren uns viel häufiger über den Weg gelaufen, wir wollten den Park bereits kurzerhand in Addo Warthog National Park umbenennen, als dann doch noch eine Elefantenherde auftauchte und die administrativen Aufwendungen für eine Umbenennung des Parks unnötig machte.

Übrigens war der Besuch auf der Reception des Parks dieses Mal ein wahrer Triumpf unsererseits, konnten wir doch, als uns die Dame am Schalter die "Conservation Fee", also den Tageseintritt für den Park, abknöpfen wollte, mit stolzgeschwellter Brust unsere "Wild-Card" (im Krüger Nationalpark per Zufall ergattert, man erinnere sich) zücken und mussten daher nur die Übernachtung bezahlen, ha!

Vom Park mit den Tieren mit den langen Rüsseln hings dann zu anderen Röhren... Der Name "Jeffreys Bay" lässt bei Surfern die Glocken läuten und zaubert ihnen einen verträumten, apathischen Blick ins Gesicht. Jeffreys Bay ist weltberühmt für seine "Tubes" (für Nichtsurfer: Wellen, die sich beim Brechen zu einer Röhre formen und sich daher perfekt für's Wellenreiten eignen.). Wir haben die "Supertubes" gesehen und wären am Liebsten gleich selber in die Fluten gestürzt. Nur leider hatten wir weder Brett, Wetsuit (Nichtsurfer: Neoprenanzug) noch das nötige Können zur Hand um diese Wellen zu meistern. Das Material hätten wir wohl noch kurzfristig auftreiben können, aber unsere bisher eher dürftigen Surfkenntnisse haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem selbst wir Surf-Anfänger konnten sehen, dass die Wellen in dieser Bucht perfekte Bedingungen bieten. Wir haben uns geschworen: Wir kommen irgendwann zurück und wollen da auch mal rein!

Wir hatten uns trotzdem kurz überlegt einen weiteren Tag in Jeffreys Bay zu bleiben, Surfboard und Anzug zu mieten und es den Cracks vor der Küste gleich zu tun. Das kühle Wasser und die Aussicht darauf innerhalb eines Tages wohl kaum einmal anständig aufs Brett zu kommen, haben uns dann aber davon abgehalten. Spätestens in der Karibik soll's dann aber soweit sein...

Also gings weg von den Wellen in Richtung der berühmten "Garden Route". Nach fast drei Wochen nur im Auto rumsitzen sollte auch endlich wieder etwas Bewegung unsere schon fast verkümmerten Glieder in Schwung bringen. Die Wanderungen im "Nature's Gate National Park" mussten wir links liegen lassen, da der Camping-Platz durch eine Armada von Triathleten besetzt war. Wir haben uns dann nach "Plettenberg Bay" verzogen und uns den "Robberg" vorgenommen, eine felsige Halbinsel vor Plettenberg. Nach dem Ausrichten der "Entrance Fee", oder auch Eintrittsgebühr (mal wieder), wurden wir mit einer grandiosen Wanderung mit phantastischer Aussicht belohnt. Obwohl wir den gefährlichsten Teil des Wanderwegs ausgelassen hatten (wir haben bekanntlich noch einige Reisetage vor uns und wollen nicht frühzeitig abbrechen ;-)), kamen wir trotzdem in den Genuss einer kleinen Portion Nervenkitzel, weil der Rückweg der Route um den Robberg nur ein, zwei Meter oberhalb der Brandungslinie über glitschige Felsen führt. Da wird dann auch klar, warum auf der Routenkarte nach Wanderschuhen verlangt wird, vom obligaten Schild "Enter at own risk" (Betreten auf eigene Gefahr), dass hier in Südafrika an jeder Treppe und Veranda hängt, mal ganz zu schweigen. Mit Badeschlappen oder Gehstock eher nicht zu empfehlen.

Plettenberg Bay sollte auch der 2. Versuch werden uns mit der Welt zu Hause per Internet zu verbinden. Dass mittlerweile Sonntag auf dem Kalenderblatt stand, sollte die Sache nicht gerade erleichtern. Es scheint hier in Südafrika schon grundsätzlich schwierig zu sein ein Internet-Cafe zu finden, ein offenes am Sonntag zu finden stellte sich als unmöglich heraus. Jenes, dass der Reiseführer beschrieben hatte, war erstens mobiliarmässig etwas unterbesetzt, sprich der Ladenraum war leer, und zweitens geschlossen. Nach etwas rumfragen fanden wir ein zweites Internet-Cafe, nur dieses war am Sonntag eben auch geschlossen.
In einer Mall ausserhalb der Stadt glaubten wir bereits fündig geworden zu sein, da eine Anschriftstafel mit Internet warb. Das nette Security-Mädel machte unsere Hoffnung zunichte, als sie uns mitteilte, dass der Laden in die Innenstadt umgezogen sei.
Okay, okay, wir werden's einfach am Montag nochmal versuchen...

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