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Montag, 26. April 2010

(Schlar)Affenland

Wir waren also zurück im schrulligen violetten Haus der schrulligen Andrea, obwohl die Stadt "Davíd" eigentlich kaum was touristisch Sehenswertes zu bieten hat. Von einer Sache hatten wir allerdings bereits mehrfach Löbliches gehört. Laut unterschiedlicher Quellen sollte es in der näheren Umgebung von "Davíd" etwas sehr Ungewöhnliches zu erleben geben. Das wollten wir uns natürlich auf keinen Fall entgegen lassen...

Für den Besuch auf der "Alouatta Lodge" hatten wir uns im Voraus anmelden müssen, damit wir in den Genuss des Gratis-Transfers zum Stück Dschungel von "Michele" und "Steve" kommen konnten. Da der Transfer quasi die Rückfahrt des morgendlichen "Zur-Schule-bringens" der Kinder war, standen wir bereits Frühmorgens um Sieben vor dem Tor des "Purple House" und warteten auf was da kommen würde. Zu uns gesellte sich noch ein kanadisches Päärchen, wie sich herausstellte ebenfalls aus "Winnipeg", wie bereits unsere "Trinkgspändli" in "Bocas".
Zu fünft quetschten wir uns also in den etwas lotterig wirkenden Jeep, mit welchem uns "Michele" abholte.
Wir waren noch nicht lange unterwegs, als sich zeigen sollte, warum wir mit einem allradgetriebenen Gefährt abgeholt wurden. Der Feldweg zur Lodge wurde zwar laut "Michele" von der panamesischen Regierung unterhalten, das aber anscheinend nur halbherzig, wir wurden auf jeden Fall wie James Bond's Vodka-Martini kräftig durchgeschüttelt ;-)...

Nach der Holperfahrt bei der Lodge angekommen, wurden wir sogleich von den sechs Hauptdarstellern und den zwei Nebendarstellern für den anstehenden Streichelzoo-Besuchstag in Empfang genommen. Neben den sechs Brüllaffen-Babys mussten die beiden Hunde regelrecht um die Aufmerksamkeit der Besucher kämpfen.
Wir waren darauf hingewiesen worden alte Sachen anzuziehen, denn einige der Brüllaffen-Babys, die für den Rest des Tages an und auf uns herumturnen würden, hatten, wie es sich für Babys gehört, ihre Stubenreinheit noch nicht vollständig erlangt. Da konnte es durchaus passieren, dass etwas Warmes den Rücken herunter lief, während es sich einer der Affen auf einer Schulter gemütlich gemacht hatte. Igitt, aber wer kann schon behaupten von einem Affen auf der Schulter angepinkelt worden zu sein ;-). Mit Urinieren ist es aber bekanntlich nicht in jedem Fall gemacht... Mit der richtigen Einstellung kann man aber auch diesem zugegebenermassen recht übel riechenden Unglück etwas Positives abgewinnen, denn bekanntlich wird auch eine Vogelkot-Attacke gemeinhin als Glückszeichen gedeutet und diese dürfte weitaus häufiger vorkommen :-).

Wer hätte gedacht, dass mit jungen Affen spielen (oder besser gesagt, von ihnen als Kletterbaum und wandelndes Klo missbraucht zu werden) so viel Spass macht. Unseren kanadischen Freunden gefiel's sogar so gut, dass sie gleich für zwei Nächte Hängematten-Übernachtung buchten. Sicher nicht jedermanns Sache, denn die Survival-Matten hingen mitten im Dschungel und laut "Steve" tummelten sich in der Umgebung neben allerlei anderem Getier tellergrosse Taranteln (die man auf einer nächtlichen Entdeckungstour natürlich auch aufspüren konnte, hilfe! ;-)). Trotz diesen 500 Dollar Hightech-Schlafgemächern hielt uns die Aussicht auf haarige Spinnenbeine im Format XXL dann doch von einer Aufenthaltsverlängerung ab (was für Memmen wir doch sind :-)...).

Aber zurück zu den Affen: diese kleinen Viecher vom Typ "Brüllaffe" werden in der "Alouatta Lodge" übrigens nicht gefangen gehalten, sondern können sich frei bewegen. Einmal ausgewachsen schliessen sich die Tiere einem der Affenrudel der Umgebung an und wildern sich quasi selber aus.
Bis dahin werden sie allerdings noch gefüttert und eifrig mit Touristen beschäftigt ;-).

Irgendwann nach Raubtier- und Besucherfütterung war dann die Zeit gekommen, die niedlichen Tierchen in ihrem dschungeligen (Schlar)Affenland zurückzulassen und den Heimweg über die Knochen durcheinander rüttelnde Urwaldpiste anzutreten. Eine kostenlose Powerplate-Session später wurden wir von "Michele" wohlbehalten, aber etwas streng riechend, am Ausgangspunkt unseres Ausflugs abgeliefert.

Für den nächsten Tag hatten wir uns das Küstendorf "Santa Catalina" als Etappenziel vorgenommen. Eine Unterkunft hatten wir uns schon reserviert, da die "Semana Santa", die Osterwoche, vor der Tür stand und wir nicht infolge Vollbesetzung vor eben dieser stehen gelassen werden wollten...

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