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Freitag, 16. April 2010

Unter, über und am Wasser in Bocas del Toro (update)

Da war doch noch was... Irgendwas war bisher betreffend "Bocas del Toro"
noch unausgesprochen geblieben... Aber was war das noch gleich???

Ach ja, genau! Wer unsere Fotos von Panamá aufmerksam studiert hat, wird
sich gefragt haben, warum Bierflaschen der Marke "Panamá" auf einer
Reihe von Schnappschüssen recht prominente Plätze einnehmen :-). Unser
Lebenswandel während der vergangenen Reisetätigkeiten kann man getrost
als seriös bezeichnen (man könnte beinahe versucht sein "sehr seriös"
als Bezeichnung zu verwenden ;-)). Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir
den Konsum von alkoholhaltigen Flüssigkeiten auf eine Einheit pro Tag
beschränkt. Eine dieser Ausnahmen war dieser 17. März in "Bocas del Toro":

Wir hatten uns auf den Weg gemacht eine Bar/Pub/Beiz zu suchen um uns
ein gepflegtes "Fyrabebier" zu gönnen. Das Lokal "El Toro Loco" (der
verrückte Stier) war unser angepeiltes Ziel, da wir am Vortag einen
Flyer dieser Bar in die Hand gedrückt bekommen hatten (aha, die
Marketingabteilung hat also schon gepunktet...). Der Zufall wollte es,
dass dieser 17. März für einige Erdenbewohner ein spezielles Datum ist
und dass genau in dieser, von uns angesteuerten Bar, diesem Feiertag
gehuldigt werden sollte. Anhand der vorherschenden Farbe "Grün" und der
entsprechend Kleeblatt-schwangeren Dekoration konnte dem Beobachterauge
schwerlich entgehen, dass es sich um den irischen Nationalfeiertag "St.
Patrick's Day" handeln sollte. Die bereits erwähnte Marketingabteilung
hatte auch für diesen Event kräftig in die Trickkiste gegriffen. Neben
"Shepherd's Pie" (urks...) und Guiness gab's auch eine recht
interessante Bieraktion: jedes Bier in grüner Flasche wurde für den
Preis von 1 $ an den Mann bzw. an die Frau gebracht.

Wohl aufgrund der in übermässiger Anzahl vorhandener vierblättriger
Kleeblätter hatte es die Glücksfee gut mit uns gemeint und einen
Zehn-Dollar-Schein vor unseren Füssen fallen lassen (nach Adam Riese:
10$ = 10 Flaschen Bier zu 1 $ pro Flasche). Wir konnten nicht anders,
als dieses Zeichen dahingehend zu deuten, dass wir uns schnurstracks in
Richtung Tresen begeben sollten um eines bzw. zwei dieser grünen
Fläschchen mit edlem Gerstensaft zu bestellen.
Wer im Mathe-Unterricht in der Schule aufgepasst hat, der wird sich
ausrechnen können, dass nach fünfmaligem Weg zum Tresen das "Trinkgeld"
aufgebraucht und entsprechend der Tisch mit Bierflaschen übersät sein
sollte. Der gefuchste Leser beziehungsweise Fotodetektiv wird jetzt aber
festgestellt haben, dass auf den "Bierflaschenfotos" nur sechs Flaschen
zu finden sind...
Was war geschehen? War uns der Durst oder der Bar die Bierflaschen
abhanden gekommen? Oder waren wir am Ende bereits nach drei Fünfteln des
"Trinkgeldes" unfähig den Fotoapparat zu bedienen ;-)?

Weit gefehlt! Zwei ebenfalls nicht irische Barbesucher aus Kanada
(Gerüchten zufolge war kein einziger Teilnehmer an dieser "St. Patrick's
Day"-Feier irischer Abstammung ;-)) hatten uns auf ein Becherchen "Green
Jelly" (der Name ist sicher falsch, trifft aber den Nagel recht präzis
auf den Kopf) eingeladen. Irgend ein lustiger Gastronom hatte sich den
Spass erlaubt ein grünes alkoholisches Mischgetränk mit Geliermittel aus
seiner angestammten flüssigen Form in einen glitschigen, wabbligen
Zustand zu bringen und dann in kleine Becher abzufüllen. Das Geschlabber
möglichst elegant und vollständig wieder aus seiner Verpackung zu
befreien war natürlich jetzt des Barbesuchers Aufgabe. Es bedarf wohl
wenig Vorstellungskraft, dass sich aus dieser Aufgabe ein veritables
"Schlecktakel" entwickelte, in welchem die eingesetzten
Befreiungstechniken ebenso zahlreich wie die angetretenen
Geschlabber-Befreier waren :-)...

Mit "Sara" und "Jarrett", den neu gewonnenen "Trinkgspändli" aus Kanada,
hätte sich die "St. Patrick's Day"-Sause wohl noch problemlos bis ins
Morgengrauen weiterziehen können, wenn sich nicht irgendwann mal der
Hunger gemeldet hätte (man erinnere sich: der Barbesuch hatte eigentlich
die Aufgabe eines Apéros). Da "Shepherd's Pie" nicht Jedermann's Sache
ist, war ein Lokalwechsel angebracht. Allerdings hatten wir nicht
bedacht, dass zu später Stunde (ok, es war ja eigentlich erst elf Uhr)
alle Restaurants bereits geschlossen waren. Ein Fleischspiess vom
Strassenverkäufer kam erstens nicht in Frage, weil unsere zwei
nordamerikanischen Freunde dem Fleischverzehr abgeschworen hatten und
zweitens wollten wir uns auch keine unerwünschte Darmtätigkeit
einfangen. Also blieb noch der Weg in den nahen, bereits beinahe
geschlossenen chinesischen "Supermercado" (irgendwie wird man in
Lateinamerika den Verdacht nicht los, dass die Chinesen hier ein
Supermarktmonopol aufgebaut haben um irgendwann die Macht an sich zu
reissen ;-)...). So wurde der Abend stilgerecht mit einer
Mitternachtsmahlzeit bestehend aus Chips und Wasser besiegelt.

Die Iren und speziell "St. Patrick" müssten eigentlich stolz auf uns
sein ;-)!!!

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